Auf Luang Prabang war ich persönlich sehr gespannt, da sich die Altstadt seit längerer Zeit unter dem Schirm des UNESCO Weltkulturerbes bewegt und ich ja ziemlich auf altes Zeug abfahre.
Vorher mussten wir aber noch die Fahrt dorthin überstehen. Die Straße war die mit Abstand schlechteste, die wir bisher bei unseren Asienreisen erlebt haben. Das es durch Gebirge ging machte den Umstand nicht wirklich besser. Auch wenn Laos ein sehr rückständiges Land ist, würde man trotzdem erwarten, dass die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Norden und Südem einigermaßen befahrbar ist. Aber es gab nicht nur die vielen obligatorischen Schlaglöcher, sondern die Straße war teilweise ganz ausgesetzt oder jemand hatte die Straße (die aus Schotter besteht) aufgerissen und vergessen???? weiter zu bauen. Wenigstens hatte man hiernach die Gewissheit das man tatsächlich in der "dritten Welt" angekommen ist. Der Fahrstil des Fahrers war außerdem mal wieder irgendwo zwischen begnadeten Rennfahrer und lebensmüden Fahranfänger einzuordnen.
Angekommen in Luang Prabang sind wir irgendwann am frühen Nachmittag. Unsere Unterkunft war recht teuer und eher mittelmäßig ausgestattet. Die hohen Preise lagen wohl an der Übervölkerung durch unsere chinesischen Freunde, wir hatten nämlich mittlerweile rausgefunden, dass wir um das chinesische Neujahrsfest nach Laos gereist sind.
Luang Prabang ist wirklich schön und hat irgendwie seinen ganz eigenen Charm. Es konzentriert sich fast alles auf eine Straße, dort liegen die meisten Klöster, alte Häuser im Kolonialstil, der Königspalast und der wirklich schöne Nachtmarkt.
Wir haben uns erstmal alles von außen angeschaut (für die Besichtigung des Königspalastes waren wir leider ein paar Minuten zu spät) und beschlossen dann auf den Hausberg mit angrenenden Vats und Thats zu laufen, dem Mount Phu Si. Ich hatte gelesen, dass man von hier oben wunderbar den Sonnenuntergang genießen könnte - leider haben wir die Rechnung ohne die Chinesen gemacht. Wir hatten ums zwar einen relativ guten Platz ergattert, aber der Blick Richtung untergehender Sonne wurde von Menschenmassen blockiert (meistens kleiner als ich und dunkle Haare). Immer wieder drängelte sich jemand vorbei, um mit seinem Smartphone!!!! ein Foto der Sonne!!! zu machen. Gibt es denn eigentlich keine untergehende Sonne in China?
Jeder der mal versucht hat eine weit entfernte Sonne mit seinem Handy zu fotografieren muss feststellen, dass die Ergebnisse eh für die Tonne sind, vor allem bei abnehmendem Licht.
Zusätzlich war es eh bewölkt und die Sonne hatte irgendwie keine Lust eine Show für die ganzen Asiaten abzuziehen. Geschah ihnen recht. Wir sahen einfach zu, lästeren ein wenig über allzu komische Erscheinungen und vergnügten uns an dem ganzen bekloppten Treiben. Es fehlten eigentlich nur Bier und Popcorn
Nachher gab es für uns noch was zu essen, ein paar Bier und Andrea konnte ihre Verhandlungsskills auf dem Markt unter Beweis stellen. Auch gönnten wir uns noch einige Snacks in einer Foodstreet (eher Gässchen) die vor allem tierischer Natur waren.
Leider hielt irgendeiner dieser Snacks (und es war nicht der Schlangenschnaps) zwei Tage unseren Verdauungstrakt auf Trab - besonders meinen. Mehr dazu im nächsten Bericht
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