Wir waren noch zwei weitere volle Tage in Bagan. Eigentlich wollten wir noch weiter an den Inle Lake, aber wir hatten schlicht keine Lust wieder eine 12 Stunden Busfahrt über uns ergehen zu lassen.
Wir fuhren also beide Tage am morgen durch die Tempellandschaft, legten uns in der Mittagszeit an den Hotelpool und fuhren gegen 16.30 wieder durch die Tempelruinen. In der Mittagszeit konnte man auch nichts weiter machen als faulenzen, in der Ebene von Bagan waren es da locker 40 Grad Celsius.
Ein Ausflug am morgen führte uns noch auf den Markt von Bagan. In Myanmar gibt es außer einigen kleinen Ausnahmen in Mandalay und Yangon keine Shoppingcenter für Klamotten oder Einkaufsläden für Lebensmittel, wie wir Europäer es kennen. Was man für das Leben braucht, wird auf dem Markt gekauft. Wenn man etwas braucht was es dort nicht gibt, wird es kompliziert (Amazon scheint unbekannt :))
Wir trafen an einem Abend einen Ostdeutschen der Entwicklungshilfe für die KFW in einer abgelegenen Region von Myanmar machte und der uns erzählte, dass es Monate gedauert habe bis er eine Waschmaschine mit Heizung bekommen habe. In Deutschland ärgert man sich ja schon wenn es den nächsten Tag nicht da ist.
Auf dem Markt gab es natürlich auch wieder eine Menge Fleisch und Fisch im Angebot und uns wurde mal wieder vor Augen geführt, dass man nur mit deep fried auf der sicheren Seite
ist.
Den späten Nachmittag verbrachten wir mit der Suche nach einem guten Sunset Spot. Fast jeder Tempel hat ein Dach, auf welches man vor kurzer Zeit noch drauf durfte, um die Sonne über den Ayeyarwady River untergehen zu sehen (vor allem mit den anderen Tempeln als Kulisse). Aber leider sind die meisten zweiten Etagen der Tempel mittlerweile gesperrt. Ein Erdbeben 2016 und vor allem unmögliche Touristen, die sich sehr rücksichtslos gegenüber Tempeln, Gebräuchen und Sitten verhielten, führten zu einer kompletten Sperrung der oberen Etagen aller Tempel.
Wir fanden trotzdem zwei Tempel, bei denen wohl jemand vergessen hatte diese zu sperren :) (mit uns natürlich auch einige andere Touristen).
Da wir aber sehr umgängliche Reisende sind, wählten wir nur für den letzten Abend einen Tempel, am zweiten Abend besuchten wir den Nanmyint Tower, der mit ca. 100 m Höhe einen wunderbaren Blick über die Tempelruinen bot.
So spektakulär war aber kein Sonnenuntergang, da sich über der Ebene von Bagan ständig eine riesige Staubwolke befindet. Passiert halt, wenn mit ein paar Ausnahmen alles aus Sandpisten besteht.
Insgesamt ist Bagan eine Reise wert. Im Vergleich zum Rest von Myanmar sind die Preise für Übernachtung, essen und trinken deutlich höher (der Standard nicht unbedingt) aber es ist noch zu verschmerzen :)).
Spannend ist es sicherlich zu beobachten wie sich Bagan und Umgebung entwickeln, falls es irgendwann ein UNESCO Weltkulturerbe Siegel für die Tempelruinen gibt (irgendwo hatte ich gelesen es soll in den nächsten Jahren soweit sein).
Falls dies passiert und vor allem die politische Lage in Myanmar stabil bleibt, könnte Bagan zu einem riesigen Touristenmagneten werden (ähnlich zB. Angkor in Kambodscha).
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