48 Stunden Anflug auf Neuseeland.
Als Andrea das Reiseziel Neuseeland vorgeschlagen hatte, wusste ich eigentlich nur, dass Neuseeland nicht eben um die Ecke ist.
Als wir uns mit der Buchung von Flügen Beschäftigten war durch die vielen Zeitverschiebung auf dem Flug auch nicht wirklich klar, wie lange wir jetzt nach Neuseeland brauchen würden.
Die reine Flugzeit lag bei 6.5 Stunden nach Abu Dhabi, von dort 13.5 Stunden nach Brisbane, von Australien 3.5 Stunden nach Auckland und dann noch 1.5 Stunden nach Christchurch. Macht 25 Stunden reine Flugzeit ohne das nervige um- und aussteigen. Komplette Anreisezeit - kein Plan. Bei so einer ewigen Anreise und dem durchfliegen von einigen Zeitzonen verliert man irgendwann den Überblick.
Ich würde aber sagen 30 Stunden sind es bestimmt gewesen. Gestartet sind wir am 5.2. um 3.00 Uhr zu Hause (Mez) und angekommen am 7.2. um 9.00 Uhr Neuseeländische Zeit, was dem 6.2. 21 Uhr in Deutschland entspricht - Korrektur es waren 42 Stunden bis nach Christchurch. Für den Entry nach Neuseeland waren es dann ca. 34 Stunden (wir hatten einen langen Aufenthalt in Auckland).
Unsere Umsteigzeiten waren sogar sehr sportlich gewählt, 1 Stunde in Abu Dhabi und 40 Minuten in Brisbane - aber beides war trotz anfänglicher Sorge einer Strandung locker zu schaffen. Bei solch langen Anflügen auf das Urlaubsziel würde ich immer empfehlen alles bei einer Airline zu buchen.
Dann muss bei Verspätung oder einem nicht erreichten Weiterfllug auch die Airline für die Weiterreise sorgen und vor allem wird das Gepäck durchgebucht und man kann immer im Transit Bereich bleiben.
In Thailand sind Andrea und ich mal derbe ins schwitzen gekommen. Eigentlich hatten wir einen Puffer von mehreren Stunden in Bangkok um nach Laos weiter zu fliegen, dank der Verspätung von Germanwings (mehr als 4 Stunden) hatten wir zum umsteigen allerdings nur noch 30 Minuten Zeit. Eigentlich muss man in Thailand immer erst die Immigration machen, Gepäck holen (da es ja nicht automatisch weiter geschickt wird) und kann dann wieder für den Weiterflug einchecken und das Gepäck aufgeben. Bei 30 Minuten war uns aber schon klar, dass dies niemals klappen wird. Also sind wir durch den Transit Bereich geranmt und haben so lange am Counter von Lao Air gebettelt, bis die unser Gepäck vom Band geholt haben.
Das war aber pures Glück, manchmal trifft man halt auf nette Menschen oder die Dreistigkeit siegt.
Appropos nette Menschen. Bei unserem letzten Flug von Christchurch nach Auckland wurden wir netterweise gefragt ob wir am Notausgang sitzen möchten,da haben wir natürlich nicht nein gesagt und uns über viel Beinfreitheit gefreut.
Leider hab ich mich zu früh gefreut. Am Gate wurde ich von einer übel launigen Stewardess beim abscannen des Tickets irgendwas auf Englisch gefragt. Leider habe ich das im ersten Moment nicht verstanden und habe gefragt ob die Stewardess es wiederholen können. Leider zu spät. Promt wurde mein Ticket einbehalten und ich wurde auf einen anderen Platz umgebucht.
Andrea wurde das gleiche gefragt, nämlich wann sie das letzte Mal am emergency exit saß (würde sagen das hat mich auch die übellaunige Stewardess vorher gefragt) und ich fungierte als Übersetzer (sie hatte es nämlich auch beim ersten mal nicht verstanden). Nachdem ich also für Andrea geantwortet hatte, versuchte ich noch erfolglos in einer 5 minütigen Diskussion in feinstem Oxford English meinen alten Sitzplatz wieder zu bekommen, aber die Mega zickige Stewardess blieb hart.
Das lustige… mein eigentlicher Platz blieb den ganzen Flug leer. Also lieber niemanden am Notausgang sitzen haben als einer der nix versteht :))
So blieb mir wenigstens Zeit diese Zeilen hier in Ruhe zu schreiben. Und außerdem bekam ich sogar meinen eigenen Fensterplatz mit bester Aussicht auf die Neuseeländischen Alpen und den Mount Cook.
Kleines Schmankerl am Ende: Bei der Immigration nach Neuseeland habe ich eine kostenlose Schuhreinigung bekommen. Die Neuseeländer sind sehr vorsichtig, was das einbringen von fremden organischen Gegenständen betrifft. Wir hatten das vorher gelesen, aber ich war zu faul meine Hikingschuhe zu Hause zu säubern und die Sohlen waren voll mit altem Osnabrücker Schlamm :).
Ich war aber wenigstens so nett, dies vorher anzumelden bei der Immigration. Eine sehr nette Grenzbeamtin kontrollierte daraufhin meine Schuhe und verschwand kurz damit. Einige Minuten später bekam ich saubere Wanderschuhe zurück.
Leider bin ich jetzt vorgemerkt, es gab nämlich einen Vermerk zu meinem Namen. Falls ich noch mal nach Neuseeland einreisen würde, würde man genauer hinschauen meinte die Beamtin.
Soo, gleich wird in Christchurch gelandet und wir bekommen unseren Camper. Voller Vorfreude auf die nächsten Wochen und ein herzliches Goodbye und bis zum nächsten Eintrag.